Judith Fegerl
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Foto: Kunsthalle Wien, Hysterical Mining, 2019, Jorit Aust Foto: Kunsthalle Wien, Hysterical Mining, 2019, Jorit Aust Foto: Kunsthalle Wien, Hysterical Mining, 2019, Jorit Aust Foto: Kunsthalle Wien, Hysterical Mining, 2019, Jorit Aust Fegerl_thekitchen_2019_07 Fegerl_thekitchen_2019_04 Fegerl_thekitchen_2019_03

the kitchen

2019



the kitchen
2019

magnetischer Edelstahl, Induktionstechnik
vier Elemente je 60 x 60 x 90 cm

Judith Fegerls Skulpturen greifen die Form einer Küche auf, die als hocheffizientes Mobiliar das Kernstück einer jeden funktionalen Wohneinheit bildet. Quaderförmige Objekte in den standardisierten Abmessungen europäischer Küchenmodule (60 x 60 x 90 cm) aus magnetischem Edelstahl werden einer induktiven Erhitzung unterzogen, im Zuge derer sich ihre Form destabilisiert und ihre Oberfläche sich regenbogenähnlich einfärbt.

Induktionsherde erwärmen metallisches Kochgeschirr durch induktiv erzeugte Wirbelströme sowie Ummagnetisierungsverluste. Fegerl nutzt die Technik dazu, einem Material eine Signatur einzuschreiben, die metaphorisch alle mit ihm verbundenen Erinnerungen und Verhaltensmuster löscht: Durch das Erhitzen verliert das Metall jede Spur seines magnetischen Gedächtnisses.

An sich ist die Küche noch immer Symbol traditioneller Werte und Rollenverteilung. Insbesondere, wenn Mutterschaft ins Spiel kommt, werden Frauen zu Hausfrauen, unabhängig von ihrer bisherigen Karriere. Der High-Tech-Küche, die schon in Vonneguts Roman ein anti-emanzipatorisches Potenzial besitzt, und ihrer modernen Induktionstechnologie führt Fegerl jene Energie zu, die letztlich einen auch ideologischen Kurzschluss erzeugt: Nicht sie – als Künstlerin, Frau und Mutter – passt sich der Struktur an, sondern die Strukturen verändern sich ihren Vorgaben gemäß.

Text: Anne Faucheret, Kunsthalle Wien