implantat
2010
Lichtpaneele und Steckdosen wurden aus den Ausstellungsräumen entnommen und in einen neu erstellten Raum – einer kleinen Kopie der Galerieräume -eingesetzt und angeschlossen. Der neue Raum ist in eine Nische eingepasst, so dass seine offene Seite gegen eine Wand gerichtet ist, was ihn unzugänglich macht.
Nicht Mensch noch Natur sind mehr vorhanden, sondern einzig Prozesse, die das eine im anderen erzeugen und die Maschinen aneinander ankoppeln. (Gilles Deleuze, Felix Guattari: Anti-Ödipus, Suhrkamp, 1974)
Wie eine Matrjoschka, die russische Schachtelpuppe, sind Komplexe, Gebäude, Räume, Behälter, Gehäuse ineinander und miteinander verbunden. Hierarchische Versorgungsstränge verbinden myzelartige Strukturen. Räume formen Knotenpunkte, Multiplikatoren, seriell oder parallel geschalten. Die nährenden Abhängigkeitsverhältnisse sind geregelt. Künstlich ist alles, was nicht natürlich ist. Kunstraum. Der Raum ist selbst, ohne Gebrauchswert. Spontan gewachsen, als Ableger eines Mutterorganismus, einer Superarchitektur, finden sich Teile des Grösseren im Jungen – als Ausgangspunkt, als implantierte Zellen, die dann ganze Organe formen, ein- und angeschlossen an ein versorgendes Milieu.