nystagm
2010
Die Auseinandersetzung mit dem Körper der Architektur führt Judith Fegerl 2010 mit der speziell für das Austrian Cultural Forum in New York entwickelten Arbeit NYSTAGM weiter. Die Außenhaut des Gebäudes im Zentrum New Yorks erhält von Fegerl flackernde Lichtflächen, die über die gesamte Höhe des Hauses verteilt sind. Nystagmus ist eine körperliche Fehlleistung, die unkontrollierbare, rhythmische Bewegungen eines Organes hervorruft – üblicherweise des Auges. Diese organische Dysfunktion überträgt Fegerl auf den architektonischen Organismus und lässt von außen eine Störung im hausinternen Lichtsystem vermuten. Die nervösen Lichtzeichen wirken als Kommunikationsversuch – ein Signal zur Stadt hin, das sich aber letztlich der Dechiffrierung entzieht und eine Auto-Reflexion, eine Bestätigung des Seins, bleibt.
Auszug aus “Aspekte des Selbst”, von Verena Kaspar-Eisert